Massive Unwetter ab Samstagabend – Gewittertief “Annelie”
Hinsichtlich Schauer und Gewitter haben wir in den vergangenen Tagen bereits einiges erlebt. Der Höhepunkt liegt allerdings noch vor uns, denn im Laufe des Samstags kommen von Südwesten teils massive Unwetter auf.
Nach den teils unwetterartigen Gewittern am Mittwoch und Donnerstag, dürfte es am Samstag, 29. Juni, den “großen Schuss” geben. Damit ist wahrlich nicht das Fußball-EM-Spiel gemeint, sondern eine äußerst brisante Schwergewitterlage, ausgelöst von einem Gewittertief mit dem Namen “Annelie”.
Aber mal von Beginn…
Extreme Schwüle, große Hitze
Das genannte Tief leitet mit einer Warmfront heiße bis sehr heiße Luft in die Südosthälfte Deutschlands. Die Höchstwerte liegen deshalb in den Nachmittagsstunden des Samstags verbreitet bei 31 bis 35 Grad, wobei im Kraich- und Ufgau auch 36 Grad nicht ausgeschlossen sind. Als sei diese Hitze noch nicht genug, kommt mit dem Tief zusätzlich eine ganze Menge Feuchtigkeit mit ins Spiel. Mit einem Taupunkt von 20 bis 24 Grad ist die Luft dann unerträglich schwül (die vergangenen Tage waren wohl ein Witz dagegen). Trotzdem scheint recht verbreitet die Sonne, wobei in Verbindung mit den anderen genannten Parametern ein hochexplosives Gemisch entsteht.
Schwere Unwetter mit Großhagel, heftigem Platzregen und Orkanböen
Bereits in den Nachmittagsstunden können horizontal über der Mitte Deutschlands einzelne Gewitter auftreten. Der Hauptakt liegt zu diesem Zeitpunkt noch über dem Nordosten Frankreichs. Dort sind bereits schwere Gewitter unterwegs, die Richtung Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ziehen. Dort kommen sie um ca. 19 Uhr voraussichtlich bereits als größeres Gewittersystem an. Dieses entwickelt sich nachfolgend weiter zu einer ausgeprägten Gewitterlinie mit schweren Unwettern. Vor allen Dingen in einem Streifen vom Oberrhein und dem Moselland bis zum südlichen Niedersachsen und zum Vogtland sehen wir das Potential für teils massive Unwetterereignisse. Gemeint sind damit Hagel (in den frühen Abendstunden durchaus mit Durchmessern zwischen 3 und 5 cm), extreme Starkregenschauer (um 50 l/qm in kurzer Zeit) und kurzzeitig schwere Orkanböen (bis 140 km/h). Auch das Potential für Tornados ist dabei erhöht.
Mehrstündiger Starkregen
Klingt bereits nach einer übertrieben hohen Menge an Gefahren, war aber trotzdem noch nicht alles. So kann es aufgrund der Verclusterung der Gewitter regional auch mehrstündigen gewittrigen Starkregen geben. Regenmengen zwischen 60 und 100 l/qm innerhalb 6 Stunden sind hier realistisch, womit wir wieder deutlich im Unwetterbereich liegen.
Was bedeutet das für das Public Viewing?
Wir haben weiter oben bereits einen Startpunkt von ca. 19 Uhr genannt. Das bedeutet, dass die mittleren Landesteile – also dort, wo der Unwetterhöhepunkt zu erwarten ist – später dran sind. Wenn man davon ausgeht, dass das EM-Spiel bis 22:45 dauert, könnte es zwischen Oberrhein, Moselland und Südhessen gefährlich werden.